MUNW 2025 Komitee 2

Krisengebiet Kongo (UNHCR)

Die Narben Ruandas und der Kampf um Stabilität

Chairs: Elena Budimir, Felix Kainz

Die aktuelle Krise in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) lässt sich bis in die 1960er, zur Unabhängigkeit von Belgien, und in jüngerer Zeit in die 1990er und den brutalen Völkermord in Ruanda zurückverfolgen. Die DRK, eines der rohstoffreichsten Länder der Welt, ist seit den 1990er in den derzeitigen Konflikt verwickelt, der durch verschiedene Elemente immer neu angeheizt wird.

Ein weiterer, wenn nicht sogar der bedeutendste, Faktor für die andauernde Gewalt im Kongo sind die verschiedenen ethnischen Gruppen, die zum Ende der Kolonialzeit willkürlich in die neu gezogenen Grenzen unterteilt wurden. Generationenübergreifende Rivalitäten zwischen diesen unzähligen Volksgruppen wurden hierbei wenig bis gar nicht beachtet. Die schwache postkoloniale Regierung des Kongo (damals kurzzeitig Zaire) unter Mobutu Sese Seko, die von Korruption und Ineffizienz geplagt war überließ diese Volksgruppen Großteils sich selbst und nach dem Sturz der Mobutu-Regierung im Jahr 1997 kämpften diese bewaffneten Milizen untereinander um Macht und Ressourcen. Die Armut, die das Land im Griff hatte, bewegte viele Menschen sich diesen bewaffneten Gruppen anzuschließen, wodurch sich lokale Auseinandersetzungen oftmals schnell zu regionalen Konflikten ausweiteten.

Seit den 1990er Jahren und dem Genozid in Ruanda spielen auch benachbarte Staaten, insbesondere Ruanda, eine große Rolle im Konflikt in der DRK. Obwohl Ruanda vehement die militärische Unterstützung militanter Grippen oder sogar die direkte militärische Intervention im Kongo verneint, hatte der Völkermord in Ruanda verehrende Auswirkungen auf die DRK und trug sowohl zum Ersten Kongokrieg (1996-1997) als auch zum zweiten Kongokrieg (1998-2003) bei. Viele der heute größeren aktiven Milizen haben eine direkte Verbindung zu Gruppen, die beim Genozid in Ruanda eine Rolle spielten.

Der Konflikt im Kongo fordert immer wieder Menschenleben, oftmals auch die von Zivilisten. Mehr als 6 Millionen Menschen sind seit 1998 an den Folgen der Kämpfe im Kongo gestorben, oftmals an Krankheit oder Hunger. Besonders Kinder, die oftmals trotz ihres Alters als Soldaten verschiedenster Milizen eingesetzt werden, und Frauen, die oft Opfer von sexueller Gewalt und Massenvergewaltigungen werden, sind von der Lage im Kongo am härtesten betroffen. Über 7 Millionen Einwohner der DR Kongo sind bereits intern auf der Flucht vor den Kämpfen, was die Situation in der DRK zu einer der größten Binnenflüchtlingskrisen weltweit macht. 

Leitfragen:

  1. Welche Maßnahmen sind notwendig, um die derzeitige Lage der Demokratischen Republik Kongo zu stabilisieren?
  2. Sind monetäre Hilfestellungen für die Demokratische Republik Kongo sinnvoll?
  3. Wie effektiv ist die UN-Mission MONUSCO in der DR Kongo?
  4. Wie kann eine Entwaffnung und Reintegration der Rebellengruppen erreicht werden?
  5. Welche Rolle könnten benachbarte Staaten bei der Stabilisierung der DR Kongo spielen?

Komiteemitglieder:

Ägypten, Angola, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Burundi, Deutschland, Eswatini, Kenia, Kongo (DRC), Malawi, Namibia, Ruanda, Seychellen, Südafrika, Tschad, Uganda, ADF, M23, MOSUSCO, MSF

Weiterführende Quellen: