MUNW 2025 Komitee 3

Killerroboter und moralisches Dilemma (UNIDIR)

Die gefährliche Zukunft autonomer Waffensysteme

Chairs: Esali Eteme, Johannes Gärner

Autonome Waffensysteme, oft als „Killerroboter“ bezeichnet, stehen im Zentrum einer hitzigen Debatte: Sind sie die Zukunft der Kriegsführung oder ein unkalkulierbares Risiko für die Menschheit? Diese Systeme können eigenständig Ziele identifizieren und angreifen – ohne menschliche Eingriffe. Was wie Science-Fiction klingt, wird in Konfliktzonen bereits Realität und eröffnet ein bedrohliches Zukunftsszenario. Sie drohen die Hemmschwelle zur Gewalt zu senken und könnten sogar von nicht-staatlichen Akteuren missbraucht werden. Trotz der Vorteile, die Verfechter anführen, rufen autonome Waffen bei Menschenrechtsorganisationen und dem Roten Kreuz tiefgreifende ethische und rechtliche Bedenken hervor.

Die größten Risiken gehen dabei über rein technologische Fragen hinaus. Wenn Maschinen Entscheidungen über Leben und Tod treffen, wird die menschliche Kontrolle faktisch ausgeschaltet – das Fundament unserer moralischen und rechtlichen Prinzipien gerät ins Wanken. Der sogenannte „Mensch in der Schleife“ (Human-in-the-loop) ist zentral für die Gewährleistung von Verantwortlichkeit, doch durch den Einsatz autonomer Systeme verschiebt sich diese Rolle drastisch. Es entsteht eine gefährliche Lücke: Wer trägt die Schuld bei Fehlentscheidungen der Roboter? Internationale Akteure wie die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz fordern daher dringend klare Gesetze, bevor es zu spät ist.

Die Bedrohung durch diese Waffen ist so drängend, dass sie als „Oppenheimer-Moment“ unserer Zeit bezeichnet wird. Autonome Waffensysteme könnten eine neue globale Rüstungsdynamik anfachen, die die Welt langfristig destabilisiert. Befürworter sehen in den Killerrobotern die Zukunft militärischer Effizienz; Kritiker warnen, dass derartige Waffen das Ende menschlicher Würde und ethischer Verantwortung bedeuten könnten. Die Entscheidung, ob wir in diese düstere Zukunft steuern, liegt in unseren Händen – bevor uns die Kontrolle über die Kriegsführung vollständig entgleitet.

Leitfragen:

  1. Sollten autonome Waffensysteme ohne menschliche Kontrolle über Leben und Tod entscheiden dürfen, oder ist eine menschliche Verantwortung unerlässlich?
  1. Wie könnte der Einsatz autonomer Waffen die Hemmschwelle für militärische Gewalt beeinflussen? Senkt er sie möglicherweise?
  1. Welche ethischen und moralischen Herausforderungen stellen autonome Waffensysteme an die internationale Gemeinschaft?
  1. Könnten autonome Waffensysteme zu einem unkontrollierbaren Wettrüsten führen, oder bieten sie eine Chance zur Abschreckung und Konfliktvermeidung?
  1. Welche Risiken bergen autonome Waffensysteme für Zivilisten, und wie lässt sich ihr Einsatz im Rahmen einer Resolution regulieren?

Komiteemitglieder:

Belarus, Belgien, Indien, Iran, Kiribati, Mali, Malta, Marshallinseln, Niger, Nordkorea, Panama, Russland, San Marino, Sierra Leone, Südkorea, Syrien, Trinidad und Tobago, Vereinigte Arabische Emirate, National Rifle Association, Rotes Kreuz

Weiterführende Quellen:

Denkanstöße: