MUNW 2025 Komitee 5

Nachhaltiger Wildtiertourismus (UNWTO)

Können Naturschutz und Tourismus Hand in Hand gehen?

Chairs: Julia Thüring, Leonie Wrathall

Wildlife-Tourismus eröffnet die Möglichkeit, Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum hautnah zu erleben. Ob Safari-Touren in Afrika, Walbeobachtungen in Kanada oder der Besuch beeindruckender Nationalparks in Costa Rica und Australien – dieser Tourismus bringt ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen. Er trägt zur Erhaltung wertvoller Lebensräume bei und finanziert Naturschutzprojekte, die den Artenreichtum in Ländern wie Brasilien und Tansania schützen. Hier wird die einzigartige Tierwelt nicht nur als Schatz der Artenvielfalt geschätzt, sondern auch als Quelle wirtschaftlicher Entwicklung und Bewusstseinsbildung genutzt.

Für lokale Gemeinschaften bedeutet Wildlife-Tourismus oft eine entscheidende Einkommensquelle und stärkt die regionale Wirtschaft. In Botswana und Costa Rica, wo ein Großteil der Bevölkerung vom Tourismus lebt, schafft er Arbeitsplätze in der Führung von Touren, in Unterkünften und der Gastronomie. Gleichzeitig sensibilisiert er die Bevölkerung für den Naturschutz und unterstützt den Erhalt der Ökosysteme, die ihre Lebensgrundlage darstellen. So wird der Tourismus zum wichtigen Bindeglied zwischen Naturschutz und wirtschaftlichem Fortschritt.

Doch Wildlife-Tourismus bringt auch Herausforderungen mit sich: Eine hohe Touristenpräsenz kann Stress bei Tieren auslösen, sie in ihren Verhaltensmustern stören oder sie sogar von wichtigen Futterplätzen vertreiben. Der Kontakt zwischen Mensch und Tier birgt zudem das Risiko von Krankheitsübertragungen und fördert durch Anfüttern eine schädliche Abhängigkeit vom Menschen. Teilweise führt der Tourismus auch zu nicht artgerechter Haltung von Tieren in Gefangenschaft, etwa in sogenannten „Tier- Erlebnisparks“, wo Wildtiere oft unter unzureichenden Bedingungen leben und für Foto- Opportunities ausgenutzt werden. Auch der Bau von Straßen und Unterkünften kann empfindliche Lebensräume schädigen, wie etwa Korallenriffe auf den Malediven. Deshalb ist ein achtsamer Umgang wichtig – mit Besucherbegrenzungen, Verhaltensrichtlinien und geschulten Guides, die sicherstellen, dass Mensch und Tier respektvoll aufeinandertreffen. So kann Wildlife-Tourismus ein nachhaltiges Instrument sein, das die Bedürfnisse der Natur und der Menschen gleichermaßen berücksichtigt.

Wildlife-Tourismus kann also nicht nur das Bewusstsein für den Naturschutz schärfen und zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen, sondern auch eine tiefere Verbindung zwischen Mensch und Natur schaffen, die es uns ermöglicht, die Schönheit und Vielfalt unserer Erde zu bewahren und zu schätzen. Doch können Wildtiere und Tourismus wirklich Hand in Hand gehen, oder sind wir dazu aufgerufen, unsere Vorgehensweisen zu überdenken, um das Wohl der Tiere und ihrer Lebensräume zu schützen?

Leitfragen:
1. Wie können die Interessen des Naturschutzes und die wirtschaftlichen Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung im Wildlife-Tourismus in Einklang gebracht werden?

2. Welche Maßnahmen sind notwendig, um sicherzustellen, dass der Umgang mit den Tieren respektvoll und artgerecht erfolgt?

3. Welche positiven und negativen Auswirkungen hat der Wildlife-Tourismus auf die Lebensräume der Tiere, und wie können diese Lebensräume besser geschützt werden?

4. Inwiefern kann Wildlife-Tourismus als Instrument zur Bildung und Bewusstseinsförderung genutzt werden, und welche Rolle spielt dabei die UNO?

5. Welche globalen Standards und Verhaltensrichtlinien sollten eingeführt werden, um einen nachhaltigen Wildlife-Tourismus zu gewährleisten?

Komiteemitglieder:
Andorra, Australien, Belize, Botswana, Brasilien, Costa Rica, Ecuador, Estland, Guinea-Bissau, Irland, Kanada, Komoren, Luxemburg, Malaysia, Malediven, Neuseeland, Philippinen, Sri Lanka, Tansania, Togo

Weiterführende Quellen:

  1. UNWTO – Why Wildlife?: Diese Seite der Weltorganisation für Tourismus bietet umfassende Informationen über den Einfluss des Wildlife-Tourismus auf den Naturschutz und die wirtschaftliche Entwicklung.
  2. Ecobnb – Ecotourism: a resource for the conservation of wildlife: Ein Artikel, der die Möglichkeiten und Herausforderungen des Ökotourismus beleuchtet und Beispiele erfolgreicher Projekte zeigt.
  3. World Wildlife Fund (WWF) – Wildlife Tourism: Informationen über den Beitrag von Wildlife-Tourismus zum Schutz von gefährdeten Arten und die Bedeutung der Biodiversität.
  4. National Geographic – The Pros and Cons of Wildlife Tourism: Eine kritische Betrachtung der Vor- und Nachteile des Wildlife-Tourismus und dessen Einfluss auf die Tierwelt. 
  5. EcoWatch – Is Wildlife Tourism Sustainable?: Eine Diskussion über die Nachhaltigkeit des Wildlife-Tourismus und wie er verantwortungsvoll gestaltet werden kann.
  6. Australien: Eco-tourism Australia. Ressourcen und Informationen über nachhaltigen Tourismus in Australien.
  7. Botswana Tourism Organisation: Informationen über Naturschutz und nachhaltige Praktiken im Tourismus.
  8. Belize Tourism Board: Informationen über den Einfluss des Tourismus auf Naturschutz in Belize.
  9. Mistreatment of Animals: Ein Artikel, der auf die Misshandlung von Tieren im Rahmen von Wildtier-Tourismus eingeht.
  10. Negative Effects of Wildlife Tourism: Eine Analyse der Auswirkungen von Wildlife- Tourismus auf Tiere und deren Verhalten. 
  11. Issues in Wildlife Tourism: Ein Bericht über die Probleme im Wildlife-Tourismus und die Notwendigkeit von Aufklärung.