Fast Fashion (ILO)
Wieviel ist dein Outfit wert? Die wahren Kosten von Fast-Fashion
Chairs: Emilia Proksch, Josef Horvath
Fast-Fashion ist in unserem Leben allgegenwärtig. Heutzutage gibt es jährlich unzählige Kollektionen, Kleidung kostet immer weniger und die Produktion ist meist in ferne Länder ausgelagert. Über die dortigen Arbeitsbedingungen macht man sich selten Gedanken, auch da diese von großen Bekleidungskonzernen bewusst verschleiert werden.
Im Kontext der Globalisierung, des Preisdrucks und hart umkämpfter Märkte rückt der Gewinnmaximierunghäufig in den Vordergrund. Das passiert auf Kosten der Arbeitnehmer:innen in den produzierenden Ländern. Die rasant wachsende Fast-Fashion Industrie ist geprägt von Löhnen weit unter dem Existenzminimum, Kinderarbeit, dem Verbot sich als Arbeiter:innen zusammenzuschließen und unmenschlichen Arbeitsplätzen. Immer wieder werden diese Umstände von verschiedenen NGOs, wie der „Clean Clothes Campaign“ angeprangert, doch bis jetzt hat sich nur wenig zum Besseren verändert. Auch die UNO hat sich, im Rahmen verschiedenster Initiativen mit der Problematik auseinandergesetzt und so bereits gewisse Mindeststandards definiert, deren Umsetzung jedoch bis heute nicht flächendeckend gewährleistet werden kann – auch weil bislang unklar bleibt, wer bei Verfehlungen zur Verantwortung gezogen werden soll. Selbst das umfassende International Labour Organisation (ILO)-Programm „Better Work“ sowie dessen „Decent Work Agenda“ konnte diese Problematik nicht endgültig klären.
Im diesjährigen Komitee Fast-Fashion soll nun von den 19 Mitgliedsstaaten und Vertreter:innen des Internationalen Gewerkschaftsbundes unter Schirmherrschaft der ILO eine Resolution erarbeitet werden, die sich dieser Lücke annimmt. Ziel ist es die zum Teil bereits definierten Mindeststandards zu erweitern, deren Einhaltung zu überwachen und Sanktionierungsmöglichkeiten bei Verstößen zu schaffen. Der Internationale Gewerkschaftsbund ist in dem Komitee vertreten, da das Recht von Arbeiter:innen sich vereint für ihre Interessen einzusetzen, als essenziel zur Verbesserung der individuellen Lebens- und Arbeitsrealitäten erachtet wird und daher einen entscheidenden Teilaspekt einer möglichen Lösung darstellt.
Leitfragen:
- Welche Auswirkungen haben die aktuellen Entwicklungen der Fast-Fashion Industrie auf mein Land?
- Welche Verantwortung haben die Bekleidungskonzerne gegenüber den FabriksarbeiterInnen in den produzierenden Ländern?
- Wie kann zur Sicherung der Menschenrechte dieser Personen beigetragen werden?
- Welche Rolle könnten Gewerkschaften in dieser Problematik spielen oder ist mein Land der Meinung es gäbe bessere Lösungsansätze?
- Wer sollte, dem Standpunkt meines Landes zufolge, für die Überwachung der Einhaltung der Menschenrechte in den produzierenden Ländern zuständig sein?
Komiteemitglieder:
Albanien, Antigua und Barbuda, Aserbaidschan, Australien, Bangladesch, Benin, Ghana, Italien, Kambodscha, Kolumbien, Marokko, Mexiko, Nordmazedonien, Pakistan, Portugal, Spanien, St. Kittes und Nevis, Tunesien, Usbekistan, IGB
Weiterführende Quellen:
- https://www.bpb.de/themen/recht-justiz/dossier-menschenrechte/38751/arbeits-und-menschenrechte-in-der-textilindustrie/
- https://www.ilo.org/regions-and-countries
- https://www.kein-planet-b.de/ratgeber/fast-fashion-was-du-ueber-die-arbeitsbedingungen-in-den-fabriken-wissen-solltest/
- https://www.ilo.org/resource/news/un-partnership-sustainable-fashion-and-sdgs
- https://fermun.org/wp-content/uploads/2015/06/Report-ILO-Fashion-ENG-.pdf
- https://cleanclothes.org/
- https://betterwork.org/
- https://www.ilo.org/topics/decent-work
- https://news.un.org/en/story/2016/09/541002-un-backed-programme-found-improve-working-conditions-global-garment-factories
- https://www.thegreensideofpink.com/style-en/fashion/2024/exploitation-of-human-rights-in-the-fashion-industry/?lang=en