Ist es so verwerflich für Folter zu sein? Darüber wird während der 14. Modell UNO Wien heiß diskutiert. Im zweiten Komitee stehen sich zwei Fronten gegenüber: eine westlich dominierte Seite, die vor allem die Frage in den Vordergrund stellt, wie sie die Länder einschränken können, die foltern. Im weiteren Sinn will diese Seite um jeden Preis eine Resolution verfassen, die staatliche Folter auch in Ausnahmesituationen verbietet. Währenddessen argumentiert eine Gruppe an Ländern rund um die arabischen Staaten, dass Folter in einigen Situationen angebracht sei und argumentieren damit, dass es zur Informationsbeschaffung diene. Für ihren Resolutionsvorschlag ziehen sie in Betracht, dass jedes Land einen bestimmten prozentuellen Anteil von ihrem BIP einzahlt und am Ende einen fixen Betrag erhält, wenn bewiesen ist, dass sie nicht foltern. Jedoch geht aus diesem Vorschlag nicht hervor, ab wann Folter als diese angesehen wird.
Diese Frage spaltet das Komitee: Während einige Delegierte der Meinung sind, dass effektive Verhörmethoden nicht als Folter gelten sollen, gibt es andere die unter diesen einen Deckmantel erkennen wollen, unter dem der Folterbegriff versteckt werden könnte. Viele Länder fragen sich zudem, ob die UN, Länder bezahlt zu foltern, denn wenn es nur als Verhörmethode dient ist es ja nicht in der Vereinbarung und wird somit nicht bestraft.
Was hat es also für einen Sinn, die Länder auch noch zu belohnen, obwohl es doch eigentlich abgeschafft werden sollte? Wenn man sich nun überlegt Folter abzuschaffen, muss man auch darüber nachdenken, was durch Folter verhindert wird. Denn wenn man bedenkt das es viele Situationen gibt, in denen es darum geht, schnell zu handeln und nicht viel Zeit bleibt, ist es vielleicht angemessen Foltertechniken anzuwenden, um an das Ziel zu kommen, auch wenn es ethisch nicht ganz richtig erscheint. Das ethische Dilemma, das Leid eines einzelnen Menschen mit der Verhinderung des Leides vieler anderen zu begründen, ist ein Thema, das die Bevölkerung schon lange beschäftigt und zu welchem sich keine Lösung aufdrängt. Jedoch ist es wichtig hervorzuheben, dass jedes Menschenleben wertvoll ist und man sich jenen psychischen und physischen Konsequenzen bewusst sein muss, die durch Folter entstehen können.
Die Ansichten im Komitee spalten sich in zwei Lager. Einmal die Länder um die arabischen Staaten, die der Meinung sind, dass es in manchen Situationen angebracht ist zu foltern, und auf der anderen Seite die westlichen Länder und Verbündete, die strikt gegen das Foltern sind und es in keiner Situation als akzeptabel sehen. Mit diesen zwei Seiten wird es schwer eine Einigung zu finden und bei der Resolution auf eine gemeinsame Lösung zu kommen.